Titel-Landesmuseum





Lust auf ein bisschen Archäologie ? - museale Inszenierung eines Grabungsmodells im Maßstab 1:1

Anläßlich der Eröffnung des neuen Landesmuseums für Archäologie wurde ein Modell eines gut dokumentierten Großsteingrabes im Warburger Raum gefertigt.


Bestattungsriten vor 5000 Jahren

Im 4. Jahrtausend v. Chr. bestatteten die jungzeitlichen Menschen der Region Warburg (Kreis Höxter) ihre Verstorbenen in großen Totenhäusern (bis zu 27 m lang). Es wird vermutet das verschiedene Familien oder Sippen die Großsteingräber gemeinsam errichtet und genutzt haben. Das nächste Sandsteinvorkommen lag in einer Entfernung von 2,5 km. Nur mit Ochsengespannen und Baumstämmen wurden die bis zu 5 Tonnen schweren Sandsteinblöcke für die Wand- und Deckensteine an ihren Bestimmungsort transportiert. In den fünf Großsteingräbern die zwischen 1986 und 1993 ergraben wurden, sind jeweils zwischen 70 und 80 menschliche Individuen gefunden worden. Wenn jemand verstarb, wurde ein früher Verstorbener beiseite geräumt um so dem "Neuen" Platz zu machen. Man darf sich sicher nicht der Illusion hingeben, dass diese Anlagen von aasfressenden Tieren verschont wurden, die dann zusätzlich für "Unordnung" sorgten. Aus diesen Gründen werden bei Grabungskampagnen sowohl Skelette in anatomischem Zusammenhang als auch "Verstreute" oder "Unvollständige" gefunden. Auf den ersten Blick bietet sich dem Ausgräber ein chaotisches Bild. In akribischer, fast kriminalistischer Kleinarbeit kann dieses Chaos geordnet werden, so dass Bestattungsart und Bestattungsfolge rekonstruierbar sind.

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Abb. 1: Erstes Sichten des vorhandenen Fundmateriales und vorläufige Bestimmung der Liegeposition.



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Abb. 1a: Erstes Sichten des vorhandenen Fundmateriales und vorläufige Bestimmung der Liegeposition.
Formulierung des Projektzieles

Für das 2003 eröffnete Landesmuseum für Archäologie in Herne (NRW), sollte ein Modell eines solchen Großsteingrabes entstehen. Dieses Modell sollte so gearbeitet werden, dass es stilistisch zu den bereits vorhandenen Modellen des Museums passte. Die Frage, ob dem Museumsbesucher bei der Betrachtung eines verkleinerten Modells eines Großsteingrabes bewusst würde, dass ein Volk unter ziemlich großem logistischen und körperlichen Einsatz, Monumentalbauten für ihre Toten errichtet hat wurde diskutiert und bezweifelt. Letztlich wurde der Vorschlag eine Grabungssituation im Maßstab 1:1 entstehen zu lassen bevorzugt. Die damalige Bestattungspraxis sollte zum Kernpunkt der Darstellung werden. Zwei relativ gut erhaltene Skelette, die jedoch nicht vollständig waren, wurden für die Inszenierung ausgewählt. Ein junger Mann zwischen 30 ? 40 Jahren und ein für damalige Verhältnisse wahrer Methusalem im Alter von 60 - 70 Jahren. Es gab einige größere Fragmente von den äußeren Begrenzungssteinen der Anlage, sowie Spuren eines partiell erhaltenen Bodenpflasters innerhalb der Anlage, diese Relikte sollten ebenfalls miteinbezogen werden.




Recherche

Bevor überhaupt an die praktische Ausführung gedacht werden konnte, mussten die zur Verfügung stehenden wissenschaftliche Arbeiten zum Thema „Nekropole Warburg ? - V“ gelesen und für die Inszenierung ausgewertet werden. Für die Wissenschaft noch so unbedeutende Aussagen und Abbildungen, können für die Darstellung in einem Modell von Wichtigkeit sein. Was war das für Sediment? (Farbe, Feuchtigkeit, Beschaffenheit, siltig, tonig, kalkhaltig, usw.) Wie war die Witterung auf der Grabung? (Regen wegen Fußspuren der Ausgräber, Sonne wegen Trocknungsrissen, usw.) In welchem Zustand waren die Knochen vor Ort? (gute Erhaltung, zerbröseln, entkalkt, rezent beschädigt, Behandlung, usw.) Nach Auswertung dieser Fakten ging es über zu den theoretischen Grundlagen für die praktische Ausführung.





















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Abb. 2: der auf Grabungsniveau heruntergeschnitzte Schaumkörper nimmt die Knochen passgenau auf .




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Abb. 3: In der Mitte und links ist der Schaumkörperbereits mit Sedimentgemisch kaschiert. Oben und rechts unten ist die farbliche Anpassung der Schaumnegative mit Acrylfarbe zu sehen.
Unterbau

Der Unterbau sollte aus Multiplexplatten konstruiert werden. Multiplex, weil sie sich unter einseitigem Einfluss von Feuchtigkeit nicht verziehen. Dieses Gerücht soll hier und jetzt aus der Welt geschafft werden, - Multiplex verzieht sich auch, etwas weniger zwar als Tischlerplatte, ist aber vergleichsweise viel teurer und schwerer. Die Arbeitsfläche für die eigentliche Grabungssituation war 2 m breit und 2,39 m tief. Da Multiplexplatten in den meisten Fällen nur auf 3 m mal 1,50 m vorliegen musste die ?Grabungsfläche? geteilt werden - die Entscheidung fiel auf 1 m mal 2,39 m. Um die Platten während der Arbeit zu verbinden wurden vier 20 cm Breite Multiplexstreifen quer unter die Arbeitsfläche geschraubt. Die Schrauben wurden von der Sichtseite nach unten angebracht, um die vorbereiteten Platten später im Museum einfach Montieren zu können.


Zwei Orte ein Projekt

Die Steinfragmente der äußeren Begrenzung der Grabanlage sollten aus Gewichtsgründen vorab im Museum installiert werden. Nach Festlegung der Positionen und Reinigung dieser Exponate wurde ein Steinmetz beauftragt diese Aufgabe zu übernehmen. Der Schreiner des Museums bekam die Konstruktionsskizze des Modells. Somit war er in der Lage den Boden um die Steine herum mit dem gleichen Material, in entsprechender Stärke und Höhe zu verkleiden. Die Multiplexplatten wurden so angepasst, dass eine Befestigungsmöglichkeit und genügend Platz zum Einfügen des eigentlichen Grabungsexponates entstand. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, das die Absprachen und Zusammenarbeit mit den Handwerkern und Technikern des Museums ganz vorzüglich funktionierte.
Sedimentbeschaffung und Vorbereitung

Da es sich hier um ein Modell und nicht um eine Rekonstruktion handelte, musste nicht zwingend mit den Originalsedimenten gearbeitet werden. Es sollte reichen, wenn das Material dem Originalsediment in Korngröße und Farbe äußerst ähnlich sieht. Somit konnte ruhigen Gewissens auf Sedimente zurückgegriffen werden, die aus dem Abraum einer anderen Grabung organisiert worden waren. Es handelte sich um Höhlenlehm mit gröberen Anteilen von Kalksteinen, Knochensplittern und anderen „Verunreinigungen“. Das Abraummaterial musste geschlämmt werden, bevor es für den Modellbau einsetzbar war. Im Gegensatz zu der üblichen Praxis beim Schlämmen, wurde nicht das Material was im Sieb hängen bleibt gebraucht, sondern das, was ausgewaschen wird. Die Sedimentsäcke wurden zum Aufweichen erst mal in ein mit Wasser gefülltes Speisfass eingelegt. Nach Aufweichen wurden sie über einen provisorisch zusammen gezimmerten Rahmen, der mit Fliegendraht versehen war, ausgeleert und mit viel Wasser durchgeschlämmt. Das Wasser-/Sedimentgemisch wurde in einem großen Gefäß aufgefangen. Es mussten immer wieder Pausen eingelegt werden, damit das feinkörnige Sediment dekantieren und das überschüssige Wasser abgeschüttet werden konnte. Das Trockenen hat eine ganze Weile gedauert. Einige Vorversuche mit verschieden Sediment/Wasser/Leim Konzentrationen wurden durchgeführt und das Rezept mit den besten Ergebnissen wurde letztlich genutzt. Der jeweilige Ansatz reicht für 4, 78 m2 und wurde mehrschichtig dünn auftragen. Die einzelnen Schichten müssen gut trocknen. Wenn eine Lage zu dick aufgetragen wird, entstehen Trocknungsrisse und dann gilt: „Je dicker die Schicht desto breiter die Risse“. Inklusive der Fläche, in der die Großsteinfragmente eingebaut waren handelte es sich um ca. 9 m² Fläche, die mit dem Sediment angepasst werden sollten. Insgesamt wurden nur 23 kg Lehm verarbeitet.

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Abb. 4: Die vorbereitete Platte wurde in die Aussparung am Boden eingepasst. Hinten links ist das zu ergänzende Großsteinfragment der Randbegrenzung sichtbar.




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Abb. 5: Das ergänzte und kolorierte Großsteinfragment.






Sortieren und Inszenieren

Die vom Museum erhaltenen zwei menschlichen Individuen waren in jeweils separate Kisten verpackt, beschriftet und jeder Knochen hatte seinen anatomischen Platz. Die Knochen waren von Anthropologen untersucht und gleich weitergereicht worden. Zusätzlich stand eine ausführliche Inventarliste zur Verfügung. Das Interessante ist, dass man immer dort an seine persönlichen Grenzen stößt, wo man sie am wenigsten erwartet. Knochen zuordnen, ist das ein Thema? – Eigentlich nicht – oder etwa doch? Ein wenig beunruhigt war ich dann schon, als bei dem älteren Herrn zwei Unterkiefer im Archivkarton auftauchten - Menschen haben keine zwei Unterkiefer, da bin ich mir, trotz meiner recht lückenhaften anatomischen Kenntnisse sicher. Da war wohl einer der „Weggeräumten“ dazwischen geraten. Nach genauem Vergleich des Abnutzungsgrades der Zähne konnte der entsprechende Kiefer zugeordnet werden. Wenn die Gelenkflächen bei diversen Unterextremitäten fehlen, ist es wirklich nicht so einfach zu bestimmen was da wohl links oder rechts sein könnte... als dann noch diverse doppelt vorhandene Unterarmknochen zum Vorschein kamen, beschloss ich bei berufeneren Knochenkennern nachzufragen – das hat geholfen. Die Wirbelsäule jedes Individuums war durchnummeriert und für die vielen Rippenfragmente hatte ich bereits im Vorfeld eine Lösung entwickelt. Sie sollten nicht in Situ liegen, sondern von einem „Räuber“ (Fuchs, Dachs, Mader o. Ä.) durcheinander gebracht worden sein. Das Sichten der Knochen zeigte, dass von Individuum zwei (dem jüngeren Mann) mehr Knochen erhalten waren. Er würde also die Rolle desjenigen übernehmen, der in der Grabungsfläche in gestreckter Rückenlage bestattet wird (also später). Individuum eins (der alte Mann) würde die Aufgabe des früher Bestatteten und dann „Weggeräumten“ zukommen (Abb. 1).




Aufbau der Oberflächenmorphologie

Um Höhe in die Fläche zu bekommen, sollte mit handelsüblichen einkomponentigen PU - Schäumen gearbeitet werden. Dieser ist vom Gewicht her akzeptabel, lässt sich gut dosieren und nach Aushärten mechanisch bearbeiten. Die Haltbarkeit dieser Schäume ist unter UV- Lichteinfluss nicht unbegrenzt, - da die Präsentation des Ausstellungsobjekts unter UV- Lichtabschluss erfolgt und der Schaum mit einer lichtdichten Sedimentschicht versehen werden sollte, stand der Nutzung dieses Materials für diesen Zweck jedoch nichts im Wege. Nach Festlegung der eigentlichen Liegeposition wurden die Knochen und Steine zum Schutz in Aluminiumfolie gepackt. Dann erst mal an zwei Stellen festgeschäumt, nach Aushärten wurde Strang um Strang aufgeschäumt. Nach Erreichen der gewünschten Höhe wurden die Knochen und das fragmentarisch erhaltene Bodenpflaster „ausgegraben“, das heißt der Schaum wurde mit geeigneten Werkzeugen bis auf das gewünschte Niveau heruntergeschnitzt (Abb. 2). Nach dem Freilegen der Knochen aus dem Schaum, wurden sie entnommen, die entstandenen Abdrücke wurden mit Acrylfarbe in entsprechendem Farbton koloriert, dann erfolgte das Auftragen des vorbereiteten Sedimentgemisches bis auf wenige 0,1 mm an die Knochen heran (Abb.3). Mein ganz persönlicher Anspruch war, dass die Knochen auch nach Fertigstellung des Modells jederzeit zu entnehmen sind, sei es denn für Untersuchungen, Transporte, Umbaumaßnahmen etc.. Wenn beispielsweise die Klimatisierung der Schausammlung ausfallen sollte, können die Knochen entnommen und vorrübergehend im Magazin gelagert werden. Die häufig praktizierte Vorgehensweise Originalfunde mit Untergründen untrennbar zu verkleben halte ich schlicht und ergreifend für unseriös. Es macht zwar viel weniger Arbeit ein solches Modell zu bauen - zugegeben, aber die Schäden die dadurch am Original entstehen können sind mitunter gravierend. Allerdings musste ein Kompromiss eingegangen werden, denn eine Diebstahlsicherung ist bei dieser Art offener Präsentation unabdingbar. So wurden nach Endretusche, alle in „Reichweite“ liegenden Materialien mit einem Klecks Heißkleber fixiert.

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Abb. 6: Die Fläche im Detail mit Grabungswerkzeugen, durch die Folie betrachtet.




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Abb. 7: Gesamtinszenierung mit Foliendarstellung der Rand- und Decksteine sowie des Bodenpflasters..












Montage, Details, Endretusche und Gesamtpräsentation

Nach Vorbereitung der Fläche wurden alle Knochen und Steine wieder ordnungsgemäß verpackt. Die Eimer mit der Sedimentmischung, Schüsseln, Kellen – schlicht alle benötigen Werkzeuge mussten nach Herne transportiert werden, denn in dem Museum gibt es keine Restaurierungswerkstätten in denen man sich mal eben was ausleihen kann. Die Platten wurden mit einem Transporter abgeholt. Mithilfe des Schreiners wurden die Platten passgenau in den dafür vorgesehenen Platz eingefügt und verschraubt. Bevor die eigentliche Fertigstellung der Fläche erfolgen konnte, musste einer der äußeren Begrenzungssteine ergänzt werden. Es war nötig diesen beim Aufstellen mit einer Holzkonstruktion abzustützen, die Hilfskonstruktion sollte nun unsichtbar werden (Abb. 4). Mehrlagenglasgewebe wurde mit Forton (acrylgebundener Synthesegips) getränkt und der Form des Steines entsprechend grob angepasst. Nach Abbinden wurde mit herkömmlichem Modellgips die Oberfläche fein ausmodelliert. Im Anschluss erfolgte die Kolorierung mit Acrylfarben (Abb. 5). Dann konnte die Anpassung der Oberfläche vorgenommen werden. Es ging nicht darum das Sediment einfach auf die Fläche zu schmieren, sondern hier handelt es sich um eine Grabung. Das heißt, es sitzen mehrere Leute auf der Fläche und legen die Funde frei, jeder hat seine persönliche „Handschrift“, Reichweite und Arbeitsfläche. Niemand, der imaginären Mitarbeiter durfte sich in die Quere kommen, das anhand von Kellspuren darzustellen war schon eine Herausforderung. Die Werkzeuge und Geräte die auf der Fläche eingebaut wurden durften natürlich auch nicht einfach hingelegt aussehen. (Eine Spritzflasche z. B., die bei einer Grabung benutzt und wieder abgestellt wird, hinterlässt mehrere kreisrunde Abdrücke, eine Kelle hat in Kellrichtung Sedimentspuren und es gibt Abdrücke von Knien und Schuhen. Nach Aufbringen des Sedimentgemisches wurden oben beschriebene Details angebracht (Abb. 6). Um Perspektive in die Grabung zu bekommen sind Folien mit skizzenhaften Zeichnungen der Umrisse von Rand- und Decksteinen in immer kürzer werdenden Abständen hintereinander aufgehängt worden (Abb. 7).

Rekonstruktion, Modell, Diorama oder Inszenierung ? oder was? ? Reflektion...

Um die Frage zu beantworten wurde erst mal das Fremdwörterbuch von Duden zur Rate gezogen, zur Definition der einzelnen Begriffe:

Rekonstruktion
Wiederherstellung

Modell
1.Muster, Vorbild
2. Entwurf od. Nachbildung in kleinerem Maßstab (z. B. eines Bauwerks)
3. (Holz)form zur Herstellung einer Gussform
4. Kleidungsstück, das eine Einzelanfertigung ist
5. Mensch oder Gegenstand als Vorbild für ein Werk der bildenden Kunst
6. Typ, Ausführungsart eines Fabrikats
7. vereinfachte Darstellung der Funktion eines Gegenstandes oder Ablaufes eines Sachverhalts, die eine Untersuchung oder Erforschung erleichtert oder erst möglich macht

Diorama
(„Durchschaubild“), plastisch wirkendes Schaubild, bei dem Gegenstände vor einem gemalten oder fotografierten Rundhorizont aufgestellt sind und teilweise in diesen Übergehen.

Inszenierung
1. das Inszenieren
2. das inszenierte Stück

Inszenieren
1. ( ein Stück beim Theater, Fernsehen, einen Film) vorbereiten, bearbeiten, einstudieren, künstlerisch gestalten; bei einem Bühnenstück, Fernsehspiel, Film Regie führen.
2. (oft abwertend) geschickt ins Werk setzten, organisieren, vorbereiten, einfädeln.

So richtig passt das alles nicht – deshalb war mir nicht klar, wie ich das hergestellte Objekt und seine Präsentation benennen sollte. Meines Erachtens fällt Rekonstruktion an ehesten aus, denn es wurde nicht ausschließlich mit Originalmaterial und nach maßstäblichen Grabungszeichnungen gearbeitet. In übertragenem Sinne ist es ein Modell - eine Vereinfachte Darstellung eines Gegenstandes (Großsteingrab) und Ablaufes (Aufbau des Grabes und Bestattung von Menschen), die ein Verstehen erleichtert. Desweiteren bedient es sich Mitteln des Dioramenbaus - plastisch wirkendes Schaubild, bei dem Gegenstände (Grabung) in einer skizzierten Umgebung (Folien der Deck-, Randsteine und Bodenpflaster) präsentiert werden und teilweise in diesen übergehen. Keins der beteiligten Objekte oder Personen hat eine „Sprechrolle“, aber durch das Gesamtarrangement – die Inszenierung – wird eine Aussage getroffen. Somit könnte das Objekt als, „Museale Inszenierung eines Grabungsmodells im Maßstab 1:1, - Darstellung urgeschichtliche Bestattungsriten in Großsteingräbern der Jungsteinzeit vor 5000 Jahren“ bezeichnet werden. Prima Überschrift, - den Artikel liest bestimmt jeder - dachte ich mir und wählte lieber eine andere Überschrift für den Text.

Literaturauswahl

SZUNYOGHY, A., FEHÉR, G. (1996) : Anatomische Zeichenschule. Mensch Tier Vergleichende Anatomie. Köln: Könemann Verlagsgesellschaft mbH. RUBINS, D. K., (1974) :Anatomie für Künstler. Ravensburg: Otto Maier Verlag: GÜNTHER, K., (1997) : Die Kollektivgräber-Nekropole Warburg I-V. Bodenaltertümer Westfalens 34. Mainz: Philipp von Zabern. BIEL, J., KLONKK, D. (Hrsg) (1999) : Handbuch der Grabungstechnik. Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte. Tübingen: Gulde Druck
























Dank

Für die Überlassung des Grabungsabraumes aus der Grabung Dechenhöhle danke ich Herrn E. Hammerschmidt, Dechenhöhle und Herrn R. Graw, Universität Bochum. Für die konstruktive Zusammenarbeit bei Transport und Aufbau des Modells möchte ich Herrn C. Rubbert und Herrn P. Simmes danken, Archäologisches Landesmuseum, Herne. Für die gelungenen Zeichnungen auf den Folien die aus einer flachen Grabungssituation ein plastisches Großsteingrab entstehen ließen danke ich Frau A. Kalla, Grafikerin des archäologischen Landesmuseums, Herne. Für die Unterstützung beim Zuordnen diverser Knochenfragmente danke ich Frau Ledebur - Kintrup, HBFS für präparationstechnische Assistenten, Bochum.Für die Übersetzung der Zusammenfassung ins Französische, danke ich Frau B. Brandt M. A., Amt für Bodendenkmalpflege, Bielefeld. Für die Übersetzung der Zusammenfassung ins Englische danke ich Frau A. Hamm, Bayerische Staatssammlung, München. Für das Vertrauen, das mir die Museumsleitung bei der Umsetzung dieses Projektes entgegenbrachte danke ich Dr. B. Rüschoff ? Thale M. A., archäologisches Landesmuseum, Herne.

Summary

This article describes the construction of a full size model. It is about an archaeological excavation situation and its overall production in the museum. Following points are described in detail: The building of megalithic tombs 5000 years ago and the burial rites of this age in the todays Warburg (Höxter district, North Rhine-Westphalia, Germany). The base construction is made of multiplex slabs. It turned out to be a material which tends to warp as a reaction to one-sided moisturing. The sediment was charged with water before use. After a series of tests a recipe for a sediment-/water-/glue-mixture was found which was most suitable for the intended purpose. The sorting and attaching of the bones did not go on without any difficulties, because some of the lower extremeties did not show joint surfaces anymore. The surface structure is made of one-component polyurethane foam. Before arranging the area in the museum, a big stone of the boundary area of the megalithic tomb had to be added. This was made by using fibre glass drenched in Forton (an acryl- bonded synthetic gypsum) as the base structure. For the final moulding of the surface a model-making gypsum is used. Afterwards it was coloured with acrylic paints. The installation in the museum went on without any problems due to the support of located handicraftsmen and technicans. For the arrangement of the details of the area a special section was considered to be build. Furthermore we reflect on an exact name of the exhibit and therefore assistance is requested.

Résumé

Cet article décrit le montage d´une maquette à l´échelle de 1:1. Il s´agit d´une structure archéologique et de sa mise en scène au musée. Nous examinons en détail les points suivants: L´aménagement des sépultures mégalithiques il y a 5000 ans et les pratiques funéraires de cette époque à Warburg (dép. Höxter, NRW). La substruction de la maquette a été réalisé en planches de "Multiplexe". On a pu constater que ce matériel exposé unilatéralement à l´humidité a tendance à se déjeter. Avant son application le sédiment a été filtré. A l´issue d´une série d´épreuves nous avons trouvé le mélange idéal à nos buts composé de sédiment, d´eau et de la colle. Le tri et l´identification des os a par contre posé des problèmes dus au fait que certaines extrémités d´os étaient incomplètes. Le modelage de la surface de la maquette a été effectué à base d´une mousse de PU à une composante. Avant de pouvoir monter la maquette dans le musée il nous a fallu restituer un orthostat de la tombe. L´élément de base de cette pierre a été réalisé d´un tissu de verre impregné de Forton (plâtre synthétique lié à l´acrylique). Pour la finition de la surface nous avons employé du plâtre de modelage ordinaire. La coloration a été faite aux couleurs acryliques. Grâce à une bonne coordination avec les artisans et les techniciens le montage dans le musée n´a pas posé de problèmes. Un chapitre particulier est consacré à l´élaboration des détails de surface. Il nous reste à trouver une dénomination.





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07. Juni 2006